Während die einen Eltern schon immer wussten, wie sie ihre Kinder einmal nennen möchten, stellt die Frage nach dem Namen für andere eine schier unlösbare Aufgabe dar. Schließlich muss sich der Nachwuchs sein Leben lang mit dem Namen herumschlagen. Da möchte man doch nicht schuld sein, wenn das eigene Kind Opfer endloser Hänseleien wird.
Die Qual der Wahl
Reicht ein Vorname aus oder sollen es doch lieber zwei, drei oder noch mehr werden? Zudem muss der Vorname auch irgendwie zum Familiennamen passen. Andererseits ist es vielleicht gar nicht schlecht, einen ausgefallenen Vornamen zu wählen, wenn man mit einem so häufig vorkommenden Nachnamen wie Schmidt oder Müller gesegnet ist. Einige Eltern schrecken auch vor Namen zurück, die gern in bestimmten Regionen verunstaltet werden. Üble Abkürzungen und Kosenamen, die sich aus dem Vornamen ableiten lassen, bleiben meist ein Leben lang am Menschen haften, wie viele von Ihnen vielleicht am eigenen Leib erlebt haben. Statistisch gesehen bekommt in Deutschland jedes Kind im Durchschnitt 1,45 Vornamen. Standesbeamte lassen problemlos etwa fünf Vornamen zu, danach ist meist Schluss.
Die beliebtesten Vornamen
So wie sich die Zeiten ändern, in der wir leben, so variieren auch die Vornamen in ihrer Beliebtheit. Was heute noch „in“ ist, geht morgen vielleicht schon gar nicht mehr. Während vor einigen Jahren französisch klingende Namen wie Chantal oder Jacqueline auf der Rangliste ganz oben standen, waren später Filmfiguren wie Kevin (aus Kevin allein zu Haus) oder Emily (wie Emily Erdbeer) modern. An der Spitze der Beliebtheitsskale liegen jedoch nach wie vor Sofia/Sophia und Maximilian. Viele Eltern geben ihren Kindern diesen Namen zumindest als zweiten Vornamen. Werden ausschließlich die ersten Vornamen betrachten, liegen Hanna/Hannah und Lois/Luis ganz vorn. Die häufigsten Vornamen sind:
Mädchen:
- Sophie/Sofie oder Sophia/Sofia
- Marie, Maria, Mia
- Hanna/Hannah/Johanna
- Emma
- Anna
- Emilia
Jungen:
- Maximilian
- Alexander
- Paul
- Luka/Luca
- Ben
- Luis/Lois
Problematisch Kombination aus Vor- und Nachnahme
Inzwischen geht beim Vornamen auf deutschen Standesämtern viel, aber eben nicht alles. Kürzlich wurden Namen wie Smoky, Illumi, Hook oder Belmondo abgelehnt. Nachnamen – so die Begründung der Standesämter – könnten nicht als Vornamen vergeben werden. Gleiches gilt für die meisten Städtenamen, Titel (Shogun), Alltagswörter (Blitz oder Holunder) sowie alle Schreibweisen, die zu stark von der gebräuchlichen abweichen (Theiler, Teho oder Mischel).
Zudem sollten die Vornamen das Geschlecht des Kindes erkennen lassen. Deshalb sind bei vielen Ämtern zweite Vornamen notwendig, wenn der Erste nicht eindeutig ist (Tony oder Kim). Namen, die im Allgemeinen dem anderen Geschlecht zugeordnet werden, sind nicht zulässig. Deshalb gingen Anträge für Mandy (für einen Jungen) und Ward oder sogar Crossman (für ein Mädchen) nicht durch. Zwar sind einige Vornamen nicht verboten, die Eltern sollten sich aber unbedingt vorher überlegen, was sie tun, wenn sie bestimmte Vornamen mit ihrem Nachnamen kombinieren:
- Carmen Bär
- Klara Fall
- Anna Gramm
- Axel Schweiß
- Fanny Knödel
- Ellen Lang oder Ellen Bogen
- Andi Mauer
- Ute Russ
Exoten sind weiter auf dem Vormarsch
Die meisten Eltern entscheiden sich bei der Namenswahl (wie Forschungsergebnisse belegen) nach dem Klang des Namens. Andere suchen sich Schauspieler oder berühmte Personen zum Vorbild. Ein kleiner Teil der Eltern möchte einfach einmal etwas Neues und Exotisches, damit ihr Kind nicht so heißt wie alle anderen. Die neuesten Namen, die erstmals auf Standesämtern registriert wurden, lauten:
- Excel
- Famous, Fynnyu
- Shakur
- Teddox
- Tjore
- Kedesch
- Mynte
- Malata
- Jonne
Schon im Jahr 1999 bewiesen deutsche Standesämter Mut zu Neuerungen und nahmen folgende Namen in ihre Bücher auf: Pepsi-Carola, Pumuckl, Rapunzel, Winnetou und sogar Katzbachine und Winzbraut.